Jonny
Das Problem, welches ich skizziert habe, ist ein spezielles IPv6 Problem. Als erstes müsstest du herausfinden, ob du in deinem Netz überhaupt IPv6 verwendest. Das kannst du durch den Aufruf der Seiten https://www.wieistmeineip.ch/ oder https://test-ipv6.com/ herausfinden und auch schauen ob alle deine Geräte IPv6-Adressen erhalten haben. Falls du gar kein IPv6 hast, bist du von meinem beschriebenen Problem nicht betroffen.
Falls du aber IPv6 hast, kannst du im Fehlerfall (verzögerte Aufrufe etc.) wieder auf gleichem Weg prüfen, ob IPv6 nun ausgefallen ist. Also wieder bei den o.g. Webseiten checken, ob jetzt nur noch die IPv4-Adresse erscheint.
Zusätzlich kann du in der Eingabeaufforderung einen IPv4- und einen IPv6-Ping machen (hier exemplarisch auf die Google Server):
ping 8.8.8.8
ping 2001:4860:4860::8888
Wenn nur noch IPv4 geht, ist das ein Zeichen, dass IPv6, so wie ich oben beschrieben habe, abverreckt ist oder du einen neuen IPv6-Präfix bekommen hast. Leider hilft in dem Fall meist nur noch ein Neustart ALLER Geräte. Der Grund liegt darin, dass die meisten Geräte IP-Adressen nur beim Start des Betriebssystem konfigurieren, z.B. per DHCP, DHCPv6 oder Router Advertisement.
Das fiese ist halt eben, dass beim Ausfall von IPv6 die Geräte nach einem kleinen Timeout versuchen mit IPv4 weiterzufahren. Das merkt man als Anwender erstmal gar nicht oder ärgert sich nur über die kleinen Verzögerungen. Selbst ich, der das Problem nun kennt, reagiere oft erst nach einem Tag und schaue mir die Sache mal genauer an. Mittlerweile hab ich ein Monitoring und ein paar Tools dafür.
Der Wechsel eines IPv6-Präfixes ist deshalb problematisch, weil von diesem Präfix ALLE Geräte abhängen und daraus ihre globale IPv6-Adresse bilden.
Das ist ein fundamentaler Unterschied zu IPv4. Bei IPv4 bekommt nur der Router 1 (eine) globale IPv4-Adresse. Das interne Netz hat via NAT einen privaten Adressraum, z.b. 192.168.x.x oder 172.x.x.x oder 10.x.x.x. Und dieser private Adressraum ändert nicht, auch wenn sich die öffentliche IPv4-Adresse ändert.
Fazit: Damit IPv6 richtig funktioniert, darf der ISP den IPv6-Präfix nie ändern. Leider machen das aber viele so.