Bei so vielen Problemen muss man etwas strukturiert vorgehen. Zuerst feststellen, was denn genau nicht mehr geht: IP-Verbindung, DNS, ev. DHCP? Und das sowohl für IPv4 als auch IPv6.
Erstmal auf der Konsole pingen:
ping ip_von_fritzbox
ping ip_pihole
ping 8.8.8.8
ping ipv6.google.com
Muss alles funktionieren und zwar flott, also lokal bei <1ms und extern bei ca. 8-15ms. Falls etwas davon nicht geht, prüfen warum nicht. Vielleicht DHCP falsch, ergo falsche IP am Gerät, IPv6 geht nicht, etc.
Wenn die Pings gehen, als nächstes die DNS-Server checken. Aber nicht nur eine lokale Anfrage mit nslookup google.com machen, weil da wird nur aus dem Cache gelesen. Besser alle für dich in Frage kommenden DNS-Server checken:
nslookup google.com pihole_ip
nslookup google.com fritzbox_ip
nslookup google.com 8.8.8.8
nslookup google.com 2001:4860:4860::8888
Wenn das alles zufriedenstellend geht, aber trotzdem Probleme auftreten, helfen noch weitere Tools wie traceroute oder eine eingehende Analyse mit Wireshark.
Was bei mir 100% immer zu temporären Aussetzen führt, ist, wenn IPv6 nicht mehr richtig geht. Der Grund ist, dass ein Client bzw. Browser IPv6 bevorzugt und erst damit einen Verbindungsaufbau versucht. Als erstes versucht er via IPv6 die DNS Server zu erreichen, was nach mehreren Versuchen natürlich misslingt. Das wird mit IPv4 wiederholt. Hat er nun die IP-Adressen einer Domain aufgelöst, versucht er das Ziel zu erreichen. Erstmal wieder per IPv6, was dann nach einem Timeout misslingt. Danach mit IPv4 versuchen, jetzt geht’s!
Das witzige ist, dass dies nur beim 1. Aufruf, z.B. eine Webseite, so vorkommt. Danach hat sich der Browser intern im Cache für ein paar Stunden die IPv4-Adresse gemerkt und für eine gewisse Zeit ist für den User wieder alles flott.
So nach 1-2 Tagen kommt es einem dann doch etwas verdächtig vor und man stellt fest, dass IPv6 nicht richtig funktioniert.
Woran liegt das? Nun, das liegt daran, dass viele ISP und auch Quickline IPv6 nicht richtig verstehen. Bei jedem längeren Stromunterbruch des Modems wird dem Kunden wieder ein neuer IPv6-Präfix per DHCPv6 zugeteilt. Das ist fatal. Bei IPv4 spielt ein IP-Wechsel keine grosse Rolle, da es nur die WAN-Adresse betrifft. Aber bei IPv6 kann das dazu führen, dass der Router einen neuen globalen IPv6-Netzbereich erhalten hat, die nachfolgenden Geräte davon aber nichts wissen, ev. jetzt auch interne Konfigurationen und Firewallregeln nicht mehr stimmen etc., etc. Ergo IPv6 geht nicht mehr, man muss alle Geräte neu starten und hat ev. mehrere Stunden zu tun, das Netz neu zu konfigurieren. Danke Freddy Künzler von Init7, dass du das richtig machst und einen festen Präfix vergibst und Schande über alle anderen, die es nicht können.
Je nach deiner Netzkonfiguration kann es also problematisch sein, wenn du das Modem über Nacht ausschaltest.