Quickline Modem ersetzen mit eigenem Modem

florianmuellerCH

Liebe Community!

Ich studiere gerade daran, das von Quickline gelieferte 10G-Modem mit einem eigenen Modem zu ersetzen. Gedacht hätte ich an die Ubiquiti UniFi Dream Machine Pro, die schön ins Server Rack passen würde.

Ich habe Glas bis zum Serverschrank und ein 10G-Abo, und hinter dem Modem ein 10G Switch von Netgear.

Das Modem war für mich immer gegeben und heilig, d.h. mir ist nicht bewusst, ob und wie man ein komplett eigenes Modem verwenden könnte.

Ist das möglich?
Falls ja, gibt es Einstellungen, die zu tätigen sind?

Danke für eure Erfahrungsberichte oder Auskünfte! :-)

mahony

florianmuellerCH nein alleine ein eigenes ist nicht möglich. Du musst das von QL in den Bridgemode versetzen lassen, dann kannst du dein eigenes netzwerk dahinter aufbauen.

marmott15

Genau, funktioniert meines Wissens nur über den Bridge-Mode, dann wird das Signal zu Deinem Router “durchgeschleift”, wo Du es dann selbst verwalten/einstellen kannst. Habe hier eine Amplify Alien im Einsatz (auch Ubiquity).

bodo

Wenn quickline das wollen würde wäre es schon möglich nur mit einem sfp+ Modul auszukommen als Modem, anstelle des Zwangs routers, der sich aber zum Glück in der Regel in einen echten Bridge Mode versetzen lässt.

Bei andere providern wie zum Beispiel der Swisscom oder halt init7 ist dies auch möglich, wenn man es wirklich will.

millernet

bodo Das stimmt einfach nicht. Du kommst nur bei Init7 in einer P2P-Topologie per SFP+-Modul direkt zur UDM PRO. Quickline, Swisscom und viele andere Provider verwenden XGS-PON und das ist nicht standardisiertes 10-Gigabit-Ethernet over fiber, sondern PON. In PON-Netzwerken benötigst du immer ein sogenanntes ONT und bei XGS-PON besteht dieses aus zwei Teilen: Dem SFP+-Modul, wo oft auch “ONT” draufsteht, und der Logik im entsprechenden Router. XGS-PON verwendet TDM und diverse forward error correction (FEC) Mechanismen, wie halt in Telko-Netzwerken üblich und diese benötigen entsprechende Rechenleistungen. Die benötigte Rechenleistung reicht bei XGS-PON leider nicht aus, um alles in ein SFP+-Modul zu integrieren. Es gibt da sicher exotische Module, aber ob diese an einer UDM-Pro überhaupt unterstützt werden, ist äusserst fraglich. Bei Google Fiber in den USA wird vom ONT beim Anschluss an die UDM Pro offenbar automatisch GPON statt XGS-PON verwenden. XGS-PON funktioniert auch nur am Router des ISP, da einfach zusätzliche Firmware, Logik und Rechenpower benötigt wird. Bei Init7 gäbe es bei P2MP-Netzwerken resp. Standorte, welche per Swisscom BBCS versorgt werden, zumindest die Zyxel PM7300 Bridge als Alternative zu Zyxel AX7501-B1 und Co.

bodo

https://www.init7.net/de/support/routerinfos/2023_anleitung_mikrotik_fiber7_de_en_fr_03.pdf

MikroTik CCR2004-1G-12S+2XS Fiber7 25 Gbit/s and Fiber7 10 Gbit/s

Das geht mit einem SFP Modul und dem CCR2004, keine Ahnung was dran nicht stimmen soll 😉

Interessanter Link:

https://blog.init7.net/de/p2p-p2mp/

P2MP ist halt aus vielen Gründen eine schlechte Wahl. An dieser Stelle nicht nur für die Umwelt (es braucht viel mehr aktive Komponenten die Strom verbrauchen) sondern auch für den Kunden, er muss selber noch einen ONT mit Strom versorgen und bekommt den nicht los.

P2P ist wesentlich besser für alle, die etwas langfristiger denken.

millernet

@bodo Bitte liess meinen Beitrag! Init7 verwendet standard Ethernet over fiber, Swisscom, Quickline und Co. aber XGS-PON. Mit XGS-PON benötigst du zwingend ein separates ONT. Du kannst nicht einfach das SFP+-Modul deines Provider-Routers nehmen und anschliessen. Bei Init7 funktioniert dies natürlich mit entsprechend standardisierten single mode bidi Modulen, da Ethernet verwendet wird. Init7 hat aber auch nicht an allen Standorten POP’s und muss daher teilweise auf Swisscom BBCS zurückgreifen, also auch XGS-PON (Hybrid7) anbieten.

bodo

Genau, das Problem ist die Wahl von XGS-PON, somit wollte man es nicht.

Das ist alles was ich im einleitenden Post geschrieben habe.

millernet

Auch mit P2P werden die meisten Anbieter weiterhin XGS-PON mit vielen Splittern in der Zentrale resp. POP verwenden, da es ab einer gewissen Grösse des Providers einfach wirtschaftlicher ist und weltweit gesehen ist GPON und XGS-PON sowieso weit verbreitet. Quasi “Volksinternet”. Für Geeks gibt’s dann noch Init7 mit 1 - 25 Gbit/s über normales Ethernet. Andere (ich) starren schon seit 2 Jahren auf eine OTO-Dose, die wegen der WEKO-Untersuchung nicht aufgeschaltet werden kann, und würden sich vorerst auch mit XGS-PON begnügen.

bodo

Für die Geeks mit Glück am richtigen Standort zu wohnen.

Dann mal Daumen drücken, dass sie es bei dir ggf. noch auf P2P umbauen. Aber mit Quickline wirst du dann wohl trotzdem noch den ONT brauchen, wie du es ja auch sagst.

Nur weil alle es machen wirds nicht zu einer guten Lösung.

Je nachdem wer bei dir den Ausbau gemacht hat kannst du ja dann trotzdem noch zu init7 😉

millernet

Witzigerweise ist die nächste Swisscom Zentrale in den vergangenen 2 Jahren von Init7 zu einem POP ausgebaut worden. Jetzt fehlen noch ca. 6 km Glasfaser im Feeder zwischen mir und der Zentrale damit ich P2P haben könnte. Wann diese eingezogen werden, weiss ich nicht. Eine Zwischenlösung auf Basis von XGS-PON und P2MP wäre voll funktionsfähig und als Zwischenlösung für mich durchwegs akzeptabel.

bodo

millernet

Laut dem Blog Eintrag bei init7 muss wohl wirklich das P2MP auf P2P umgebaut werden https://blog.init7.net/de/die-glasfaserstreit-geschichte/ finde ich super.

Jonny

Nö, geht nicht. Du kannst aber ein eigenes Modem, NACH dem Anbieter betreiben;-)

Ich mache das mit einer fritzbox und deren DNS Umleitungen (sogar eine phihole ist eigebunden;-)